151013-56

Lebensplanung

Lange Zeit meines Lebens habe ich gar nicht viel geplant, habe alles so genommen, wie es eben gekommen ist – das kommt meiner Scheu vor Entscheidungen entgegen. Ich habe zwar Richtungen immer wieder mal verändert, aber nicht so sehr mit dem großen Ziel im Hintergrund. Seit ich in einer Partnerschaft und später dann mit Kind lebe, ist Planung ganz in den Hintergrund geraten. Grundlage für das Tun war für mich die Reaktion  auf Notwendigkeiten, z.B. genügend Geld für das Überleben zu verdienen. Damit hat das Leben gefühlt für mich stagniert.

Nachdem ich festgestellt habe, dass ich damit krank geworden bin, dass ich damit nicht wirklich mein Leben lebe, und nachdem ich in die Lage gekommen bin, wieder mehr Entscheidungsspielraum zu haben, habe ich es für mich als sinnvoll angesehen, zu einer Planung zu kommen. Zu der gehörte ein grundsätzlicher Schritt in eine neue Richtung, der aufgrund der Verhältnisse sehr komplex ist, bei dem kleine Änderungen schon große Auswirkungen auf verschiedenste Anteile haben. Arbeit, Wohnen und Familie sind bei uns sehr miteinander verwoben.

Inzwischen haben sich Wege z.T. schon gefunden – dafür war keine Planung nötig und mit einer Planung hätte es so vielleicht auch gar nicht funktioniert.

Offenbar brauche ich eine Vorstellung davon, wie ich es gern haben möchte, Vertrauen, die richtige Zeit am richtigen Ort und eine wache, flexible Offenheit, um die Wege zu sehen und zu gehen, die sich mir zeigen. Manchmal ging das leicht und hat sich einfach so ergeben. Erzwingen kann ich es nicht.